WELTFRAUENTAG: Die Frau, die gegen Türen rannte
8. März um 19:30 - 21:00
DIE FRAU, DIE GEGEN TÜREN RANNTE
Ein Monolog mit Musik von Roddy Doyle – Zum internationalen Frauentag
Für Paula Spencer ist mit 42 Jahren das meiste in ihrem Leben schon gelaufen. Und es ist nicht gut gelaufen. Den geblümten Schlafzimmervorhang, der im Sommerwind über ihrem Kinderbett wehte, hat es nie gegeben – aber die Übergriffe ihres Vaters. In der Schule wird sie knapp über Sonderschulniveau eingestuft. Zwischen abgestumpften Lehrern und zudringlichen Banknachbarn trainiert sie schmutziges Denken und abgebrühtes Benehmen. Dann gründet sie mit ihrer Jugendliebe Charlo eine Familie. Und immer wieder sitzt sie im Krankenhaus und erklärt ihre Verletzungen damit, dass sie gegen eine Tür gelaufen sei. Nun ist Charlo tot und Paula beginnt zu sprechen.
Booker-Preisträger Roddy Doyle erzählt die Geschichte einer alkoholsüchtigen Frau, die allen Widerständen und Demütigungen zum Trotz ihr Leben in die Hand nimmt. Fernab von Sentimentalitäten oder moralischen Zeigefingern veranschaulicht er einen Bewusstwerdungsprozess in harter Bodennähe, der sich zu einer präzisen Milieuschilderung verdichtet. Ein furioser Monolog über eine enttäuschte Liebe und den unermüdlichen Versuch, das Leben aus eigener Kraft in den Griff zu bekommen.
Die Produktion vom ZIMMERTHEATER SPEYER mit dem Frankenthaler Theaterpreis DER ECKSTEIN 2024 in den Kategorien Jury- und Publikumspreis ausgezeichnet.
Spiel: Monika-Margret Steger
Musik: Moritz Erbach
Regie: Timo Effler
Foto: Carsten Hoff
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